Bei der GlücksSpirale handelt es sich um eine Nummernlotterie, die sich besonders als Renten-Lotterie einen Namen gemacht hat. Als Hauptgewinn winkt hier nicht eine einzelne größere Geldsumme, sondern die Auszahlung von bis zu 7.500 Euro monatlich – bis ans Lebensende des Gewinners. Dies unterscheidet die GlücksSpirale erheblich von ihrer Konkurrenz. Sie war die erste Lotterie, die mit dem Gewinn einer Sofortrente warb, und ist bis heute nahezu der einzige deutsche Anbieter für derartige Gewinne. Wenn bis zum Tod des Gewinners noch keine 2,1 Millionen Euro ausgezahlt wurden, kann die Rente sogar vererbt werden.
Wie die Super 6 oder das Spiel 77 funktioniert auch die GlücksSpirale über Lose, in diesem Fall mit einer siebenstelligen Losnummer. Es besteht hierbei die Möglichkeit, durch ein Kreuz mit dem selben Schein gleichzeitig an der GS und am Lotto teilzunehmen. Die Gewinnzahlen werden von rechts nach links mit den Zahlen auf dem Los verglichen; die Anzahl der korrekten Endzahlen bestimmt die Gewinnklasse. Für die Gewinnklassen 1 bis 5 werden je eine, für die Klassen 6 und 7 zwei Zahlen gezogen, die natürlich mit der Losnummern übereinstimmen sollten. Bei der Auswahl der gewünschten Zahlen hat der Internetnutzer es deutlich leichter als der Kioskspieler. Im Internet kann man zwischen verschiedenen Zufallszahlen wählen und in manchen Fällen die letzten drei Ziffern komplett selbst festlegen, was im Laden nicht möglich ist. Beide Varianten ermöglichen es, ein Los über einen Zeitraum mehrerer Wochen zu spielen. Spielbegeisterte aus dem Raum NRW können über Westlotto ein Los kaufen. Näheres hierzu in unserem Artikel Westlotto Glücksspirale.
Die Gewinnzahlen der Glücksspirale werden immer samstags nach den Lottozahlen gezogen und bekannt gegeben. Schon ab den 70er Jahren fand die Auslosung regelmäßig live im Fernsehen statt. Ebenso war die diese Art der Lotterie bei der Ausgestaltung und Produktion mehrerer größerer Spielshows wie „Deal or No Deal“ maßgeblich beteiligt.
Eine Zeit lang wurden die Gewinnzahlen jeden Samstag kurz vor 20 Uhr im Ersten verlesen. Dies wurde jedoch im Juli 2013 abgeschafft. Heute kann man die Zahlen im Internet oder auf Aushängen in Lottoannahmestellen nachlesen.
Gewinnchancen und Gewinnklassen
Sämtliche Preise sind direkt von dem geleisteten Einsatz des Spielers abhängig. Bei 5 Euro Einsatz wird der volle Preis ausgezahlt, bei 2,50 Euro die Hälfte und bei einem Euro ein Fünftel. Die GlücksSpirale als solche wurde so angelegt, dass höchstens 40 % der insgesamt eingezahlten Gelder als Gewinne wieder ausgezahlt werden können. Die übrigen 60 % kommen größtenteils gemeinnützigen Zwecken zugute.
Im Schnitt gewinnt jedes 9. Los. Die niedrigste Gewinnklasse (1) verdoppelt mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 % den Einsatz. Gewinnklasse 2 vervierfacht ihn, hat aber nur noch eine Wahrscheinlichkeit von 1:100 (1 %). Bis zur vorletzten Gewinnstufe ergibt sich dieses Bild:
- Klasse 3: Einsatz x 10; Wahrscheinlichkeit 1:1.000 (0,1 %)
- Klasse 4: Einsatz x 100; Wahrscheinlichkeit 1:10.000 (0,01 %)
- Klasse 5: Einsatz x 1.000; Wahrscheinlichkeit 1:100.000 (0,001 %)
- Klasse 6: Einsatz x 20.000; Wahrscheinlichkeit 1:500.000 (0,0002 %)
Die begehrte monatliche Sofortrente von 7.500 Euro ist nur bei einem Einsatz von 5 Euro und sieben richtig getippten Zahlen möglich, mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:5.000.000. Dies entspricht einer Hauptgewinnchance von 0,00002 % pro teilgenommenem Spiel. Zum Vergleich: Die Wahrscheinlichkeit, an den Folgen eines Sturzes zu sterben, liegt für jeden Menschen bei 1:204 (rund 0,5 %). Auch der sehr unwahrscheinliche Tod durch einen Flugzeugabsturz (bei 4 Stunden Flugzeit jährlich etwa 1:3053 oder 0,033 %) tritt weitaus häufiger ein.
Wie alle anderen Preise vermindert sich auch die Sofortrente bei einem niedrigeren Einsatz. Sie kann ebenfalls 3.750 oder 1.500 Euro betragen. Da die monatliche Auszahlung bis zum Lebensende in allen Fällen beibehalten wird, dürften auch diese Summen ausreichen, um die meisten Wünsche zu erfüllen.
Die letzten beiden Gewinnklassen verfügen über eine Gewinnbegrenzung für den unwahrscheinlichen Fall, dass es mehr als 100 Gewinner bei Klasse 6 oder 10 Gewinner bei Klasse 7 gibt. In diesen Fällen wird der 100- beziehungsweise 10-fache Höchstgewinn durch die Anzahl sämtlicher Gewinner gerecht aufgeteilt.
Entstehung und Werdegang der GlücksSpirale
Der Ursprung der GlücksSpirale geht auf die Olympischen Sommerspiele 1972 in München zurück, deren strahlenförmiges Emblem bis heute als Symbol für die Lotterie genutzt wird. Als 1969 absehbar wurde, dass die Olympia-Lotterie allein zur Finanzierung der Spiele nicht ausreichen würde, wurde am 6. November dieses Jahres die GlücksSpirale als zusätzliche Geldquelle eingeführt. Ihre Begründer waren neben dem Nationalen Olympischen Komitee das öffentlich-rechtliche Fernsehen und der Deutsche Lotto- und Totoblock.
Nach den Olympischen Spielen wurde die GlücksSpirale beibehalten, um auch die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 finanziell zu unterstützen. Ihre kurzzeitige Abschaffung 1975 wurde aufgrund ihrer schon damals hohen Beliebtheit im Folgejahr wieder aufgehoben. Seitdem findet sie regelmäßig statt, wobei die Erlöße nicht mehr einzelnen Sportereignissen, sondern hauptsächlich dem Deutschen Sportbund und verschiedenen gemeinnützigen Zwecken zufließen.
Glück haben und Glück schenken
Die GlücksSpirale nimmt ihren Namen so wörtlich wie möglich – auch dann, wenn der Spieler selbst kein Glück hat, war sein Einsatz nicht umsonst. Von sämtlichen Spieleinnahmen fließt fast ein Drittel einem guten Zweck zu. Dies entspricht einem gehobenen zweistelligen Millionenbetrag jährlich; insgesamt kamen bereits über eine Milliarde Euro zusammen.
Es werden neben dem schon genannten Deutschen Sportbund hauptsächlich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege unterstützt. In jüngerer Vergangenheit kam Natur- und Umweltschutz hinzu. Neben diesen Organisationen, die alle einen festen Prozentsatz der Gewinne erhalten, werden auch kleinere regionale und künstlerisch-musikalische Projekte gefördert. Jedes gekaufte Los hilft besonders bei der Sanierung und Erhaltung historisch bedeutender Gebäude wie Kirchen und Schlösser, da die öffentlichen Kassen mit dieser Aufgabe finanziell überfordert sind.